Mediationsverfahren erspart dem Bund über 100 Millionen Euro!

Wie erstaunlich effektiv ein Mediationsverfahren sein kann, zeigen Artikel der taz vom 28. Januar 2013 und des Tagesspiegels vom 29. Januar 2013. Durch ein Mediationsverfahren können die Kosten für die Sanierung des maroden Uferbereichs des Berliner Landwehrkanals von geschätzten 180 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro reduziert werden.

Die Notwendigkeit der Sanierung ergab sich nachdem im April 2007 am Maybachufer ein Teil der Ufermauer eingestürzt und im Mai 2007 der Boden am Tempelhofer Ufer in Höhe des Technik-Museums abgesackt war. Eine Überprüfung hatte dann ergeben, dass die auf einer Länge von 11,6 Kilometern vorhandene Überbefestigung marode ist.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt wollte daraufhin über 200 Bäume am Ufer des Landwehrkanals fällen. Nachdem 38 Bäume gefällt waren, protestierten Anwohner, besetzten Bäume und bildeten die Bürgerinitiative zur „Rettung der Bäume am Landwehrkanal“.

In einem Mediationsverfahren haben daraufhin über 20 Verbände, Bezirke und Behörden fünf Jahre lang gemeinsam an einem Konzept gearbeitet: Als Ergebnis kam dabei heraus, dass die Reparatur und Abstützung der abbruchgefährdeten Stellen am Kanal größtenteils durch Steinaufschüttungen unter Wasser und nicht durch teure Stahlspundwände erfolgen soll. Auch zeigte sich, dass das Wurzelwerk der Bäume das Ufer sogar stabil hält, so dass durch den Verzicht auf weitere Baumfällungen kosten für  Ersatzpflanzungen gespart werden.

Die Sanierung von 11 Kilometern Ufer zwischen Treptow und Charlottenburg soll 10 Jahre dauern, wobei der Baubeginn für 2014 geplant ist.

Das ist wirklich mal ein schönes Beispiel dafür wie ein Mediationsverfahren und Bürgerbeteiligung zu einer besseren Lösung führt.

Nähere Informationen zu dem Ganzen unter: www.landwehrkanal-berlin.de